Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2019 – 2021 geförderten Projekts wurde der in der SuUB liegende Nachlass des Ägyptologen Adolf Erman (1854 – 1937) formal und inhaltlich erschlossen sowie digitalisiert (Visual Library, Kalliope). Er wurde in den Digitalen Sammlungen der SuUB unter der Domäne „Nachlässe und Autographen“ online gestellt. In Kooperation mit anderen Institutionen erfolgte eine virtuelle Bestandslückenergänzung mit außerhalb Bremens liegenden Dokumenten von und an Erman.
Der bedeutende wissenschaftshistorische Nachlass des Berliner Ägyptologen Adolf Erman ist weitgehend vollständig überliefert und umfasst ca. 5.000 Schriftstücke. Es handelt sich in erster Linie um Korrespondenzen an Adolf Erman aus seinem wissenschaftlichen Umfeld im Zeitraum 1875 bis 1937 und um ca. 130 Antwortbriefe von Erman selbst.
Adolf Erman gilt als einer der Begründer der modernen Ägyptologie (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Erman). Mit seinem Leben und Wirken ist der Wandel des Faches von einer romantisierenden Beschäftigung mit Ägypten hin zu einer modernen Altertumswissenschaft verbunden. Er stammte aus einer Berliner Gelehrtenfamilie, studierte seit 1874/1875 zunächst in Leipzig, dann in Berlin. Auf die Promotion (1878) und Habilitation (1880) folgte schließlich die Ernennung zum Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Karl Richard Lepsius. Zugleich wurde er bis 1914 Direktor der ägyptischen Sammlung in Berlin. 1895 wurde er in die Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Im Zuge des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ erfolgte 1934 durch die Nationalsozialisten sein Ausschluss aus der Fakultät der Berliner Universität. Er starb am 26. Juni 1937 in Berlin.
Digitale Präsentation des Nachlasses in der SuUB
Bildnachweis: Nachlass Adolf Erman, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
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